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INKLUSION

Ich biete Kindertagesstätten, Schulen, Universitäten, Kommunen, Vereinen sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen Beratung und Unterstützung bei inklusiven Entwicklungsprozessen an.

Seit 2006 gibt es das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. 2009 wurde die UN- Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) durch Deutschland ratifiziert.

„Jedes Kind ist einzigartig. Es hat ein Recht auf Achtung, Wohlergehen, Entfaltung seiner Persönlichkeit und auf vielfältige Entwicklungschancen, so niedergelegt im UN-Übereinkommen über die Rechte des Kindes. Dass alle Menschen weltweit Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung erhalten und ihre Potenziale entfalten können, ist eines der wichtigsten Ziele der UNESCO. Dieser Anspruch ist universal und gilt unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sozialen oder ökonomischen Voraussetzungen, Behinderung oder besonderen Lernbedürfnissen.“  (1. Absatz)

Quelle: http://www.unesco.de/reshv71-1.html

Inklusionsbegriff

Hinz (2008) fasst den inklusiven Fokus wie folgt zusammen:

  • Menschen mit Behinderung werden als nicht mehr eindeutig abgrenzbare Gruppe sowie als eine von vielen Minderheiten betrachtet.
  • Alle Dimensionen von Heterogenität werden berücksichtigt: Fähigkeiten, Geschlechterrollen, ethnische Zugehörigkeiten, Nationalitäten, Erstsprachen, soziale Milieus, Religionen, sexuelle Orientierungen, körperliche und intellektuelle Gegebenheiten u.a.m.
  • Inklusion orientiert sich an der Bürgerrechtsbewegung, kämpft gegen jede Form von gesellschaftlicher Marginalisierung und vertritt die Vision einer inklusiven Gesellschaft.


Inklusion – ein Begriff, der Vielfalt und Teilhabe beschreibt und lebendig werden lässt.  Er

  • wendet sich der Vielfalt und der Teilhabe positiv zu,
  • gilt für alle Teile des gesellschaftlichen Miteinanders,
  • macht sie zum Ausgangspunkt und Zielpunkt - auch bildungspolitischen und pädagogischen didaktischen Handelns.

„Inklusion ist keine Strategie, Menschen in die Systeme und Strukturen unserer Gesellschaften einzupassen; ihr geht es um die Transformation solcher Systeme und Strukturen mit dem Ziel, es für alle besser zu machen. Inklusion geht es um die Schaffung einer besseren Welt für alle” (http://www.inclusioninternational.org).

Kluge Gründe für Inklusion

Schon beim Schuleintritt zeigen sich deutliche Entwicklungsunterschiede bei Kindern. Insbesondere benachteiligte Kinder benötigen daher intensive Entwicklungsförderung durch die Schule: Der starke Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft eines Kindes und seinem Bildungserfolg  ist hinlänglich empirisch nachgewiesen. (vgl. Kinderkommission 2017)

 „Es besteht ein Zusammenhang zwischen sozialer Schichtzugehörigkeit und Behinderung – und zwar nicht nur im Falle der so genannten Lernbehinderung. Die unteren sozialen Schichten sind bei nahezu allen Behinderungsarten überproportional betroffen“ (14. Kinder- und Jugendbericht BMFSFJ 2013 vgl. auch 2002, 222).

„Sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler finden sich vor allem in Haupt- und Förderschulen (hier mit dem Schwerpunkt Lernen und Emotionale und Soziale Entwicklung)“  (Werning 2010, 286)

Welche Faktoren unterstützen den Umgang mit Vielfalt?  

  • Positive Einstellung, klare Wertvorstellungen, pädagogische Haltung.
  • Wille, Engagement in heterogenen Lerngruppen zu unterrichten.
  • Gemeinsame Entscheidung und gemeinsamer Einsatz aller Lehrkräfte.
  • Differenzierungsangebote im Unterricht.
  • Gutes Klassenklima und Unterstützung der Grundbedürfnisse aller Schüler*innen.
  • Merkmale guten Unterrichts.
  • Entwicklung der Expertise der Lehrkräfte durch Aus- und Weiterbildung.
  • Kooperation, Teamarbeit, Rollenklarheit.
  • Kollegiale Beratung, Supervision, Unterstützung in herausfordernden Situationen.
  • Unterstützung durch Experten.
  • Ressourcen an Material, Zeit, Personal.

(vgl.Philip Tremblay „Conditions de l‘ecole inclusiv“ 2015)

Vielfalt meint:

  • Vielfalt der Kinder in gemeinsamen Spiel- und Lernsituationen
  • Vielfalt der Lern- und Bildungsangebote
  • Vielfalt der pädagogischen und therapeutischen Mitarbeiter*innen
  • Vielfalt didaktischer Konzepte
  • Vielfalt struktureller Möglichkeiten
  • Vielfalt der Ressourcen und Unterstützungsangebote

Umgang mit Vielfalt:

  • Vielfalt als Normalität anerkennen und wertschätzen
  • Barrieren für Lernen und Teilhabe aufdecken und abbauen
  • Ressourcen zur Unterstützung von Lernen und Teilhabe aufspüren und nutzen
  • Individuelle Lern- und Entwicklungsangebote bereitstellen

Handlungsfelder der Inklusion

Der Aktionsplan der Bundesregierung sowie die Aktionspläne der Länder und Kommunen zur UN-BRK sehen inklusive Entwicklung in folgenden Handlungsfeldern:

UN-BRK  Handlungsfelder

  • Bewusstseinsbildung                                                                  Art. 5, 8, 9
  • Bildung                                                                                          Art. 7, 24
  • Kultur und Freizeit                                                                     Art. 8, 30
  • Teilhabe                                                                                         Art. 3, 9
  • Kinder, Jugendliche, Familie,   Partnerschaft                     Art. 7, 16, 23
  • Arbeit und Beschäftigung                                                         Art. 26, 27
  • Prävention, Rehabilitation, Gesundheit   und Pflege     Art. 23, 25, 26,27
  • Bauen und Wohnen                                                                    Art. 9, 19, 23
  • Mobilität                                                                                         Art. 20 

Der Index für Inklusion

Ich nutze für meine Arbeit den  Index für Inklusion als Instrument der Analyse, der Prozess- oder Entwicklungsbegleitung und der Evaluation für Organisationen, Kommunen, Bildungseinrichtungen.

Anliegen des Index:

Orientierung an inklusive Werte

Identifizierung von Barrieren zur Teilhabe

Entwicklung von Lösungsideen zur Überwindung dieser Barrieren

Wahrnehmen der vorhandenen Ressourcen und Potenziale

Ermöglichung der aktiven Teilhabe aller Mitglieder einer Einrichtungn

Strukturelle Voraussetzungen für inklusiven Unterricht

  • Kleine Lerngruppen
  • Individualisierte Lernangebote
  • Teamarbeit und Kooperation (institutionalisiert)
  • Gemeinsamer Unterricht Regelschul- und Sonderschulpädagoge  Formel: 1+1=3 /Erzeugung von Emergenzen
  • Rollen- und Aufgabenklärung  (Sonderpädagogik subsidiär vs. Regellehrer)
  • Schulsozialarbeit
  • Regelmäßige Fortbildung, Angebote der Supervision
  • Ausbau regionaler Netzwerke, Einbindung der Netzwerkpartner z.B. Felder der Jugendhilfe, Erziehungsberatung, SHG,
  • Möglichkeiten der passgenauen Berufsvorbereitung
  • Vorbereitung auf Schulabschlüsse (kein Anschluss ohne Abschluss)

Was Lehrer*innen wissen und können sollten

  • Basiswissen zur Inklusion
  • Basiswissen zu den Beeinträchtigungsbildern
  • Förderpädagogische Fragestellung und Wahrnehmung
  • Fundierte Kenntnisse in den Förderbereichen Lernen, Sprache, Emotionale und Soziale Entwicklung
  • Lerndiagnostische Grundhaltung
  • Kompetenz im Umgang mit diagnostischen Instrumenten und Förderplanung
  • Prävention und Intervention bei Verhaltensauffälligkeiten
  • Prävention und Intervention bei Lernbeeinträchtigungen
  • Basiswissen Sprachentwicklung und Sprachförderung 
  • Fähigkeit zur Interdisziplinäre Teamarbeit und Kooperation
  • Kollegiale Beratung
  • Fähigkeit zum Teamteaching
  • Strategien der Umsetzung in ein noch nicht adäquat entwickeltes System

Didaktische Prinzipien

  • Unterstützung aller Lernenden –> Lehrkräfte haben hohe Erwartungen an die Leistungen und Entwicklungsmöglichkeiten aller Lernenden. Sie entwickeln eine Didaktik für heterogene Lerngruppen.
  • Fähigkeit zur differentiellen Didaktik: - Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und Selbstlernprozesse, Fehlerfreundlichkeit.
  • Direkte Instruktion, viele kleine angepasste Lernzielkontrollen, rasche Fehlerkorrektur, Rhythmisieren und Transparenz, Reflexion der Wege und Ziele, Reflexion des Verhaltens, durchgängige Sprachförderung.
  • Bildungsstandards im Spannungsfeld von administrativen Vorgaben und individuellen Ressourcen verordnen und Bildungsziele angemessen orientieren.
  • Arbeit in multiprofessionellen Teams, Zusammenarbeit mit Eltern und allen Fachkräften aus dem Bildungs- und Erziehungsbereich.
  • Individualisierung in Kenntnis der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Lernmöglichkeiten.
  • Entwicklungsfördernde Beziehungsdidaktik.
  • Fähigkeit der Antizipation bei erschwerten Lernprozessen
Inklusive Prozesse verbessern die pädagogische Qualität